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Großer Beratungsbedarf bei Tabletten, Injektionen und Inhalatoren

Jedes dritte verordnete Medikament ist allein wegen der Arzneiform besonders beratungsbedürftig

Hannover, 24. April 2015 – Es kommt nicht nur auf den Inhalt an: Jedes dritte in Niedersachsen verordnete Medikament (31 Prozent) ist unabhängig vom Wirkstoff allein wegen seiner  Darreichungsform besonders beratungsbedürftig. Dies hat das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) mit Rezeptdaten von Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für das Jahr 2014 ermittelt.

Viele Medikamente sind komplizierter anzuwenden als allgemein angenommen. Eine Tablette unzerkaut zu schlucken, ist vergleichsweise einfach. Schwieriger ist es, sich selbst Insulin zu spritzen oder mit einem Pulverinhalator richtig zu inhalieren, teilt die Apothekerkammer Niedersachsen mit. Werden Arzneimittel falsch angewendet, bemerken Patienten dies selbst meist nicht. Fehlanwendungen können aber die Wirksamkeit eines Präparats verändern oder zu unerwünschten Wirkungen führen. Deshalb empfiehlt die Apothekerkammer Niedersachsen: „Jeder Patient sollte sich in der Apotheke die richtige Anwendung seiner Medikamente zeigen oder erklären lassen.“

Den größten Anteil der beratungsintensiven Darreichungsformen entfiel auf Medikamente, die grundsätzlich nicht geteilt werden dürfen (8,11 Millionen Packungen). Studien haben aber gezeigt, dass Patienten rund ein Viertel aller Tabletten vor der Einnahme teilen. Apotheker erklären deshalb besonders häufig, welche Tablette geteilt werden darf und welche nicht. Auf Platz zwei und drei der beratungsbedürftigen Darreichungsformen folgten Medikamente zur Injektion bzw. Infusion (2,77 Millionen Packungen) und Medikamente zur Inhalation (1,96 Millionen Packungen). Außerdem wurden Medikamente zur Anwendung am Auge, in der Nase, in der Vagina oder im After erfasst. Apotheker erläutern auch die Zubereitung von Medikamenten wie Trockensäften oder beraten zur korrekten Anwendung von festen Darreichungsformen, die nicht einfach geschluckt werden können. Ein Beispiel für diese Arzneiformen sind Buccaltabletten, die sich langsam in der Mundhöhle auflösen sollen.

Die rund 2.000 Apotheken in Niedersachsen gaben insgesamt rund 18 Millionen Packungen allein aufgrund der Darreichungsform besonders beratungsbedürftiger Medikamente zu Lasten der GKV ab. Nicht erfasst wurde die Abgabe von Medikamenten ohne Rezept und an Privatversicherte.

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie und Toxikologie. Nach drei Staatsexamina erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.

Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 700, info@azetpr.com

Apothekerkammer Niedersachsen
Anja Hugenberg
An der Markuskirche 4, 30163 Hannover
Telefon: 0511 39099-0
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www.apothekerkammer-nds.de

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